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Liebe Leserinnen und Leser,
es ist eher selten, dass ich mir persönlich die Zeit nehme, euch zu schreiben, aber heute verspüre ich das Bedürfnis, mich an euch zu wenden. Und da ich momentan im Krankenhaus liege, habe ich ausreichend Gelegenheit dazu.
In den letzten Wochen hatte ich einige gesundheitliche Probleme – nichts allzu Ernstes, keine Sorge. Kurz vor Weihnachten wurde ich erfolgreich am Meniskus operiert, und diesen Dienstag musste ich mich aufgrund eines Bandscheibenvorfalls einer dringenden Rückenoperation unterziehen. Die Verletzung war nicht neu, aber sie hat sich in den vergangenen Wochen verschlimmert und stark vergrößert. Mein Wunsch, beim ersten Grand Slam des Jahres anzutreten und mich für das Weltcup-Finale in meinem Heimatland zu qualifizieren, war stärker als die Vernunft. Ich habe alles versucht, um mich zu qualifizieren – und ja, ich habe davon geträumt, dort zu glänzen. Gibt es etwas Schöneres, als seinen Sport auszuüben, noch dazu in einem Weltcup-Finale, vor Freunden, Fans, Familie und allen, die einen unterstützen?
Leider hat mir mein Ärzteteam nun klar gemacht, dass eine Teilnahme völlig undenkbar ist. Ich brauche Zeit, um mich vollständig zu erholen – erst allgemein und dann auch im Sattel. Ich bin jedoch in den besten Händen und hochmotiviert, so schnell wie möglich zurückzukommen. Dennoch muss ich mir die notwendige Zeit nehmen. Es fällt mir nicht leicht, das zu akzeptieren, vor allem nach all den Anstrengungen in diesem Winter und der unermüdlichen Jagd nach der Qualifikation bis zum allerletzten Moment in Göteborg. Aber die Schmerzen und Ängste der letzten Tage haben mir auch eines klargemacht: So sehr ich meinen Sport liebe, ohne Gesundheit ist alles nichts.
Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um meinem gesamten Team zu Hause zu danken, das mich in dieser nicht immer einfachen Zeit unterstützt hat. Ein großes Dankeschön an meine Pferdebesitzer, die mir mit ihrer Freundschaft und ihrem Beistand jede Sekunde zur Seite standen. Danke an meine Sponsoren für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung. Und natürlich danke ich meinen Freunden und meiner Familie, die – wie immer – einfach perfekt für mich da sind.
Zum Abschluss möchte ich mit einer positiven Botschaft enden: Ich bin mir bewusst, wie privilegiert ich bin, und ich vergesse das nie. Meine Pferde, mein Sport und meine Familie machen mich zum glücklichsten Menschen der Welt. Ich nehme diese Herausforderung mit Kraft und Demut an und werde so schnell wie möglich zurückkehren – bereit für neue Abenteuer.
Vielen Dank an euch alle und bis bald!