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Steve Guerdat

Steve Guerdat reitet am CSIO St. Gallen in der Schweizer Equipe

mercredi 28 mai 2003

Talent im zweiten Anlauf
 
 Einige Jahre ist´s her, da wurde der damals 17-jährige Steve Guerdat als die grösste Nachwuchshoffnung im Schweizer Springsport gepriesen. Begnadet mit einem «Jahrzehnte-Talent», ein Stilist wie Rodrigo Pessoa: Wer den Sohn von Philippe Guerdat - bis in die neunziger Jahre Schweizer Equipen-Reiter, später Nachwuchstrainer und heute Coach der Spanier - beschrieb, überschlug sich geradezu in Superlativen. Mit gutem Grund notabene, denn die Leistungen (darunter der 3. Rang an der Schweizer Meisterschaft Elite 1999), die der unbeschwerte Teenager im Sattel zeigte, waren mehr als ansehnlich. Und als der jurassische Junior das Leben als Gymnasiast und ambitionierter Amateurreiter fünf Semester vor der Matura schliesslich zugunsten einer professionelle Laufbahn aufgab, schien seinem Durchbruch auch auf internationalem Niveau nichts mehr im Wege zu stehen.

Doch der Schein trog. Nach dem einen oder anderen respektablen Resultat wurde es still um den jungen Mann aus Bassecourt. Er stagnierte, «weil es ihm an guten Pferden fehlte, mit denen er Sicherheit erlangen konnte». So zumindest interpretiert Rolf Theiler, Co-Equipenchef der Schweizer Springreiter, die Situation: ein Teufelskreis, zumal der fehlende Erfolg die Motivation und die Entschlossenheit beeinträchtigte. Einer freilich glaubte ungebrochen an die Begabung Steve Guerdats: Martin Walther, während mehrerer Jahre Chef des Schweizer Springreiter-Teams. Im September 2002, während der - aus Sicht der Schweizer - missratenen WM in Jerez de la Frontera hörte der Berner, dass sich der holländische Sport- und Handels-Stall Tops von seinem erfolgreichen Bereiter, dem Schweden Rolf-Göran Bengtsson, getrennt hatte und nach einem soliden Nachwuchsreiter als Nachfolger suchte.

Walther empfahl Jan Tops, dem Inhaber und Manager des hippologischen Grossunternehmens in Valkenswaart (bei Eindhoven), sich den jungen Schweizer einmal anzusehen. Der Rest ist schnell erzählt: Steve Guerdat siedelte im Herbst 2002 nach Holland über und hat sich seither reiterlich derart gesteigert, dass sich Fachleute mittlerweile erneut nur noch in Steigerungsformen ausdrücken. Auch der Chef persönlich ist vollen Lobes und streicht heraus, dass Guerdat nicht nur reiterliche, sondern auch herausragende menschliche Qualitäten besitze und durch Arbeitswillen und Fleiss - selbst bei den weniger beliebten Stallarbeiten - auffalle. Ein Nachteil sei indes, sagt Tops, dass der Schweizer noch zu hart mit sich selber sei. Er müsse lernen, dass Rückschläge zum Spitzensport gehörten, und geduldiger werden. Wenn es ihm gelinge, fokussiert, aber weniger verkrampft zu sein, werde er es in drei bis vier Jahren an die Weltspitze schaffen, ist der Holländer überzeugt.

Auf dem Weg nach oben will Tops, der selber auch noch international startet, dem Jurassier Mentor, Begleiter und Lehrmeister sein. Er hat Guerdat, der bei ihm im Monatslohn angestellt ist, zugesichert, dass er in den nächsten Jahren auf ihn zählen könne und mit Pferden aus seinem Betrieb für die Schweiz reiten könne. Vier Cracks (die elfjährige, routinierte Stute Innovation sowie Latara, Coolman und das Nachwuchspferd Socrates) stehen Guerdat zurzeit zur Verfügung - mit der Garantie, dass im Fall eines Verkaufs immer wieder Ersatz rekrutiert wird. Die undankbare Aufgabe eines Handels-Stall-Bereiters, der nicht selten über Nacht ohne Top-Pferd dasteht, wird durch dieses Versprechen etwas entschärft. Zumindest bis zur EM im August in Donaueschingen, an der Guerdat im Schweizer Team starten möchte, sollen die Tiere laut Tops nicht verkauft werden.

Auf dem Weg nach oben will Tops, der selber auch noch international startet, dem Jurassier Mentor, Begleiter und Lehrmeister sein. Er hat Guerdat, der bei ihm im Monatslohn angestellt ist, zugesichert, dass er in den nächsten Jahren auf ihn zählen könne und mit Pferden aus seinem Betrieb für die Schweiz reiten könne. Vier Cracks (die elfjährige, routinierte Stute Innovation sowie Latara, Coolman und das Nachwuchspferd Socrates) stehen Guerdat zurzeit zur Verfügung - mit der Garantie, dass im Fall eines Verkaufs immer wieder Ersatz rekrutiert wird. Die undankbare Aufgabe eines Handels-Stall-Bereiters, der nicht selten über Nacht ohne Top-Pferd dasteht, wird durch dieses Versprechen etwas entschärft. Zumindest bis zur EM im August in Donaueschingen, an der Guerdat im Schweizer Team starten möchte, sollen die Tiere laut Tops nicht verkauft werden.

Bis zur Selektion für die EM-Mannschaft hat Guerdat freilich noch einen weiten Weg zu gehen. Die Bestätigung als Team-Reiter muss der Sportler noch erbringen. Ihm wird zwar bezüglich Balance, Tempogefühl, Bewegungsablauf, taktischen Gespürs, Nervenstärke und Cleverness eine überdurchschnittliche Begabung attestiert - Theiler spricht sogar von einem Talent à la Ludger Beerbaum -; die für eine Qualifikation erforderlichen Leistungen muss er allerdings noch zeigen. - Elfter im GP und Dritter im Derby von La Baule, Zweiter im GP von Pforzheim und am Wochenende überzeugend in der Hauptprüfung von Aach (trotz einem Abwurf am letzten Hindernis), hat der mittlerweile 21-Jährige nun ein Aufgebot für den CSIO St. Gallen erhalten: als Mitglied der Equipe, welche die Schweiz im Nationenpreis vertritt. Zusammen mit seinen Idolen Markus Fuchs und Willi Melliger, die in den Achtzigern und Neunzigern mit seinem Vater Philippe im Einsatz standen, sowie mit dem einstigen Lehrmeister Beat Mändli will Guerdat zum Super- League-Punktegewinn der Schweizer Equipe beitragen. Und dabei eine gute Figur machen.

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